Pharao
Von Pharao Menes, der Ober- und Unterägypten vereinte,
bis Kleopatra VII. (der letzten Königin) verkörperte das Königtum göttliche
Macht, Stabilität und Ordnung. Aufgabe des Pharaos war es, die von den Göttern
erschaffene Ordnung der Welt (Maat) aufrecht zu erhalten. Ohne den göttlichen
Pharao – so die Vorstellung – würde die Welt ins Chaos stürzen. Der Pharao vereinte
in sich alle Macht. Mit Hilfe seiner Beamten regierte er das Land, indem er
ihnen Verwaltungsaufgaben und religiöse Pflichten übertrug. Der Pharao regierte
also mit seinen Beamten das Reich und war oberster Richter und Heerführer.
Als Oberster aller Priester musste er außerdem (und stellvertretend seine Priester
überall im Land) täglich Gaben für die Götter darbringen und vor ihnen für das
Wohlergehen des Landes beten. Außerdem leitete er große religiöse Feste.
Zu allen Zeiten gab es eine Hauptstadt, wo der Pharao mit seinem Gefolge in
einem Palast residierte. Dort ließ er sich von seinem obersten Beamten, dem
Wesir, regelmäßig über alle Geschehnisse im Land informieren und beriet sich
mit ihm. Dazu gehörten beispielsweise Berichte über Steuereinnahmen, über den
Stand von Bauarbeiten an Kanälen, Deichen, Tempeln und dem Königsgrab.
Woher kommt eigentlich das Wort "Pharao", das in dieser Form schon im Alten
Testament benutzt wurde? Das Wort geht auf in ägyptisches Wort zurück, das übersetzt
"das große Haus" (per-aa) heißt. So bezeichneten die Ägypter im Alten und Mittleren
Reich den Palast, in dem der König residierte. Vom Gebäude wurde das Wort schließlich
auf seinen Bewohner übertragen: Seit der Zeit Thutmosis' III. (um 1450 vor Christi
Geburt) wurde es für den König und schließlich wie ein weiterer Königstitel
benutzt.