Priester
Oberster Priester aller Götter war der Pharao. Um den täglichen Kult überall
im Lande durchführen zu können, verteilte er diese Pflichten ebenfalls an seine
Beamten, die dann als Priester an den Tempeln dienten. Neben der täglichen Verehrung
der Götter, zum Beispiel wurden Götterstatuen gesalbt und angezogen, sah der
ägyptische Kalender auch eine Reihe aufwendiger Feste vor.
Für Priester gab es bestimmte Reinigungsvorschriften, darunter fiel das Rasieren
des ganzen Körpers wie auch des Kopfes. So erkennt man heute Priester auf Darstellungen
sehr schnell an ihrer Glatze.
Die Ehefrauen der Beamten übernahmen ebenfalls Pflichten im Götterkult und wirkten
als Priesterinnen und Sängerinnen, besonders in den Tempeln der großen weiblichen
Gottheiten wie Hathor, Neith und Bastet. Ihre Tätigkeit war ein Ehrenamt, kein
Beruf im eigentlichen Sinne, und wurde als große Ehre empfunden, denn dadurch
gewannen die Frauen für sich und ihre Familien an Prestige und Ansehen in der
Gesellschaft, und sie konnten gleichzeitig aktiv am öffentlichen Leben teilnehmen.