Hermann Roemer
4. Januar 1816 – 24. Februar 1894
Hermann Roemer stammte aus einer Hildesheimer Familie, studierte Jura und
begeisterte sich für Geologie; er arbeitete für die Hildesheimer
Stadtverwaltung und bekleidete viele Jahre das Amt eines Senators im Magistrat
(also der Stadtregierung) der Stadt Hildesheim; er gründete zusammen
mit anderen Hildesheimer Bürgern im Jahre 1844 den „Museumsverein“,
der das erste Museum der Stadt schuf. Es erhielt nach seinem Tod den Namen
„Roemer-Museum“.
Allen Menschen, die neugierig auf die Geschichte der Erde, des Menschen und
der menschlichen Kultur waren, “die Welt in Vitrinen“ zu zeigen,
war die Absicht Roemers und seiner Mitstreiter. Ihr Ziel war ein „Universal-„
oder „Welt-Museum“, das sich noch heute in den vielfältigen
Dauerausstellungen des RPM wiederfinden und erleben lässt!
1870 reiste Roemer nach Ägypten und brachte voller Begeisterung von dort
die Idee für eine eigene Altägypten-Abteilung in seinem Museum mit.
Aber erst als er den Kaufmann Wilhelm Pelizaeus kennen lernte, konnte er mit
ihm als Partner die Vorstellung einer ägyptischen Sammlung für Hildesheim
verwirklichen.
Wilhelm Pelizaeus
6. September 1851 - 14. Oktober 1930
Auch Wilhelm Pelizaeus stammte aus Hildesheim, er absolvierte eine kaufmännische
Lehre und lebte seit seinem 18. Lebensjahr in Ägypten, wo er zunächst
in der Firma eines Onkels arbeitete, bis er sich 1878 selbständig machen
konnte. Er wurde ein sehr erfolgreicher Kaufmann, Unternehmer und schließlich
sogar Bankier. Pelizaeus interessierte sich sehr für Ägypten und
dessen Geschichte, schon früh fing er daher an, Kunstgegenstände
zu sammeln. Im Sommer besuchte er immer wieder Hildesheim, wo er in Verbindung
trat zu Hermann Roemer und dessen Museum. Seit 1879 pflegte Pelizaeus Geschenke
für das Museum mitzubringen, darunter befanden sich Skarabäen, Schmuckstücke,
Tongefäße, aber auch Mumien und Särge; so entstand zu Roemers
Freude tatsächlich ein „Ägyptisches Zimmer“.
Wilhelm Pelizaeus mit Objekten
Außerdem förderte Pelizaeus seit 1903 wissenschaftliche Ausgrabungen
auf dem Gräberfeld von Giza, indem er einen guten Teil der Kosten übernahm.
Für diese Hilfe überließ ihm der ägyptische Staat einen
Teil der Funde, die Pelizaeus seiner privaten Ägypten-Sammlung hinzufügte.
1907 übergab er diese Sammlung seiner Vaterstadt Hildesheim als Schenkung
und finanzierte die Einrichtung eines eigenständigen Ägypten-Museums,
das 1911 unter seinem Namen eröffnet wurde.