Die ersten Statuen stammen schon aus dem 4. Jahrtausend vor Christi Geburt. Dabei entwickelten sich mit der Zeit verschiedene Arten von Statuen, wie zum Beispiel monumentale Statuen von Göttern und Pharaonen. Aber auch Privatleute ließen von sich Statuen anfertigen und vor allem in ihren Gräbern aufstellen. Die Statue sollte so als eine Art “Ersatzkörper“ für den vergänglichen Leichnam des Toten dienen und der Seele des Menschen einen Aufenthaltsort geben. Auch waren die Ägypter überzeugt von der magischen Wirksamkeit solcher Bilder, deshalb wurde an ihnen das Mundöffnungsritual wie an einer Mumie vollzogen. Es erweckte das Bild zum Leben und ermöglichte es den Verstorbenen, so die Opfergaben im Grab entgegenzunehmen.
Wenn Du Bilder von Statuen betrachtest oder in einem
Museum die Originale anschaust, wird Dir auffallen, dass sie immer ein bißchen
starr und steif wirken. Götter, Könige und Menschen sind nie in
Bewegung dargestellt, sondern immer in einer festen Haltung, geradeaus nach
vorn ausgerichtet: Es gibt Sitzstatuen (einzeln oder als Ehepaar) und Standstatuen,
wobei Frauen mit geschlossenen Beinen, Männer in leichter Schrittstellung
wiedergegeben sind. Es gibt Einzelstatuen, aber auch Gruppendarstellungen
(Ehepaare, Familiengruppen). Zusätzlich erfanden die Ägypter die
Hockfigur, nämlich den Schreiber, der im Schneidersitz auf dem Boden
hockt, und den „Würfelhocker“, eine Wiedergabe des Verstorbenen
(fast nur für Männer belegt), der eng in ein Mumientuch eingehüllt
mit hochgezogenen Knien am Boden hockt.