Theben

Das antike Theben lag auf dem Gelände der heutigen Stadt Luxor in Oberägypten. Während der 18. Dynastie, also zu Beginn des Neuen Reiches, war es die Hauptstadt Ägyptens, dort gab es Verwaltungsbüros und einen großen Königspalast. Auf dem Ostufer liegen der Luxor-Tempel und der aus mehreren Heiligtümern bestehende Tempelbezirk von Karnak. Man muss den Nil überqueren, um auf das Westufer zu gelangen, wo sich die Gräber der Könige und ihrer Angehörigen im Tal der Könige und Tal der Königinnen befinden. Auf dieser Seite des Nils liegen auch die Totentempel der Pharaonen, z.B. Hatschepsuts Terrassentempel in Deir el-Bahari sowie die Totentempel Ramses‘ III. (auch Medinet Habu genannt) und Ramses‘ II. (das Ramesseum); vom Totentempel Amenophis‘ III. blieben nur die beiden eindrucksvollen, Sitzfiguren des Königs vom Eingang erhalten, die so genannten Memnonskolosse, die seit der Antike Ziel aller Touristen sind.

Auch die Beamten des Neuen Reiches legten ihre Gräber auf dem thebanischen Westufer an; es sind Felsgräber mit Vorhöfen, die die Hänge und Felsen vor dem Gebirge durchziehen, in dem das Tal der Könige liegt. Besonders interessant sind die Reste der Siedlung (heute Deir el-Medine genannt), wo die Arbeiter, Schreiber und Handwerker gelebt haben, die die Gräber im Tal der Könige anlegten und ausschmückten. Sie haben sich dicht bei ihrem Dorf eigene, zwar kleine, aber zum Teil prachtvoll ausgemalte Felsgräber angelegt.

Theben verlor seine Stellung als Hauptstadt, als Echnaton in Amarna eine neue Hauptstadt gründete; seine Nachfolger kehrten zwar nach Theben zurück, doch das Verwaltungszentrum wurde nach Norden verlegt, erst nach Memphis (das schon im Alten Reich einmal Landeshauptstadt gewesen war), dann in die Ramsesstadt im Delta. Theben blieb aber als Hauptkultort des Reichsgottes Amun-Re bis ans Ende der pharaonischen Zeit das wichtigste religiöse und kulturelle Zentrum Ägyptens.

Tempel