Tiere

Die Ägypter hatten ein gutes Verhältnis zu den Tieren, mit und von denen sie lebten, und beobachten sie recht genau. Das erkennt man z.B. an den vielen Tieren, die Eingang in die Hieroglyphenschrift gefunden haben. Vor den gefährlichen Tieren, wie zum Beispiel dem Löwen, Krokodil und Nilpferd, hatten die Ägypter aber auch Angst. Sie verehrten die Tiere als Träger göttlicher Kräfte und ordneten sie als heilige Tiere ihren Göttern zu, das gilt z.B. für die Katze (Bastet), den Mistkäfer (Skarabäus), das Krokodil (Sobek) und den Schakal (Anubis). Vor allem seit der Spätzeit wurden die Tiere auch mumifiziert und auf Tierfriedhöfen bestattet. An manchen Tempeln wurden die heiligen Tiere wie in einem Zoo gehalten.


In der Landwirtschaft nutzten die Ägypter Rinder, Schafe und Ziegen als Fleisch-, Milch- und Wollelieferanten, Ochsen als Zugtiere und Esel als Lastenträger. Affen halfen im Feld, im Garten und bei der Weinpresse. Seit dem Neuen Reich kannten die Ägypter auch Pferde und setzten sie als Zugtiere für leichte Streit- und Jagdwagen ein; geritten hat man sie aber nicht. Zur weiteren Fleischversorgung ging man zu allen Zeiten auf die Jagd (Gazellen, Antilopen, Zugvögel) und züchtete Geflügel (Gänse, Enten, Tauben).

Als eigentliche Haustiere hielten sich die Ägypter Katzen, Hunde und Affen, aber auch Gazellen und sogar Gänse sind als Begleiter des Menschen in den Gräbern dargestellt. Seit dem Neuen Reich gehörte auch ein Tiergarten zum königlichen Palast. Dort hielt man vor allem exotische Tiere, die in Ägypten nicht vorkamen und die der König von Kriegszügen mitbrachte oder als Geschenk erhielt. Im heutigen Ägypten sind Kamele sehr verbreitet, doch in pharaonischer Zeit tauchen sie erst seit der Spätzeit vereinzelt auf.