Uschebti-Figuren
So nennt man die kleinen Figuren, die seit dem
Neuen Reich in oft großer Zahl Teil der Grabbeigaben
bildeten. Die Figuren stellen Diener des Verstorbenen für alle Arbeiten
im Jenseits
dar. Der Name ist von dem ägyptischen Wort uscheb „antworten“
abgeleitet, denn die Figuren sollen stellvertretend für den Toten antworten,
wenn der Gott Osiris
zur täglichen Arbeit im Jenseits aufruft. Ein gut ausgerüsteter Verstorbener
nahm 365 „Antworten“ mit ins Jenseits, für jeden Tag des Jahres
einen!
Uschebti-Figuren können aus Stein, Holz, gebranntem
Ton, Bronze oder Fayence (einer Art Keramik mit meist blauer oder grüner
Glasur) bestehen; viele Uschebtis wurden mit dem Namen ihres Besitzers beschriftet,
aber auch längere Inschriften findet man auf ihnen, die den Uschebti-Spruch
des Totenbuches enthalten:
„Spruch zu veranlassen, dass ein Uschebti Arbeit leistet im Totenreich.
Oh ihr Uschebtis! Wenn ich verpflichtet werde, irgendeine Arbeit zu leisten,
die dort im Totenreich geleistet wird, dann verpflichte du dich zu dem, was
dort getan wird, um die Felder zu bestellen und die Ufer zu bewässern,
um den Dünger des Ostens und des Westens überzufahren. Ich will
es tun, hier bin ich, sollst du sagen!“