Pyramiden

Schon die griechischen Reisenden wie Herodot berichteten voller Staunen und Hochachtung von den ägyptischen Pyramiden, die
Cheops-Pyramide in Giza galt sogar als eines der Sieben Weltwunder. Zu Herodots Zeit waren die Pyramiden des Alten Reiches bereits gut 2000 Jahre alt, und noch länger galten sie als die größten Steinbauten der Menschheit. Sehr beeindruckt war auch Napoleon, er soll vor der Schlacht bei den Pyramiden im Jahre 1798 zu seinen Truppen gesagt haben: “Soldaten, 4000 Jahre blicken auf euch herab!”

Die ägyptischen Pyramiden waren
Grabbauten für die Pharaonen des Alten Reiches und des Mittleren Reiches. Die Pyramidenform entwickelten die Ägypter aus einer anderen Grabform, der Mastaba, die sie gewissermaßen mehrfach übereinander setzten; so dass eine Stufenpyramide entstand; durch einen streng quadratischen Grundriss und durch Ausfüllung der Stufen gelangte man zur "echten" Pyramide.

Die älteste Pyramide steht heute noch in Sakkara. Pharao Djoser ließ sie von seinem Baumeister Imhotep entwerfen und als Stufenpyramide auf noch nicht ganz quadratischem Grundriss errichten. Die erste “echte“ Pyramide erbaute König Snofru, der erste Herrscher der 4. Dynastie. Die größte aller Pyramiden ist das Grab seines Sohnes Cheops in Giza. Zu einer Pyramide gehörte auch immer ein Totentempel in ihrer unmittelbaren Nähe und ein Taltempel, beide durch einen Aufweg verbunden.

Viele Vorstellungen verbanden sich mit der Pyramide. Sie war nicht nur ein Grab, als ein "Haus für die Ewigkeit", der riesige Steinberg bedeutete auch Schutz für die Mumie, die dem König ein Leben im Jenseits ermöglichen sollte. Außerdem sprechen die religiösen Texte davon, dass der tote König auf einer Leiter zum Himmel aufsteigt, worin manche Forscher einen Anstoß zur Entwicklung der Stufenpyramide sehen wollen. Ein Schöpfungsmythos erzähl, am Anfang der Welt habe es nur ein Urgewässer gegeben, aus dem sich dann ein Urhügel erhob mit dem Sonnengott darauf. So hoffte auch der König, dass er nach dem Tod von seiner Pyramide aus in den Himmel zu den Göttern aufsteigen würde.

Die drei Pyramiden von Giza stellen den Höhepunkt des ägyptischen Pyramidenbaus dar. Danach wurden die Pyramiden kleiner, teilweise errichtete man sie (vor allem im Mittleren Reich) nicht mehr ganz aus Stein, sondern nahm getrocknete Nilschlamm-Ziegel zur Hilfe. Deswegen sind die meisten Pyramiden heute stark beschädigt und verfallen. Trotzdem hielt sich diese Grabform noch bis ins Mittlere Reich; in der 25. Dynastie wurde sie von den Herrschern von Kusch, später von denen des Reichs von Meroe (beides in Nubien, dem heutigen Sudan) wieder aufgegriffen.