Spätzeit

Unter der Spätzeit Ägyptens verstehen die Ägyptologen die Epoche nach der Dritten Zwischenzeit, zu der die 26. bis 30. Dynastie sowie die zweite Perserherrschaft gehören (745 bis 332 vor Christi Geburt). Die Spätzeit endete mit der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen. Nach der Vertreibung der Assyrer, die kurze Zeit Ägypten beherrschten, und dem Rückzug der nubischen Könige der 25. Dynastie stand Ägypten noch einmal unter starken einheimischen Pharaonen, die in Sais im Delta residierten (daher heißt die 26. Dynastie auch Saitendynastie, die ganze Zeit „Saitische Renaissance“). Das Land erlebte eine kulturelle Blüte, wobei auffällt, dass man sich in der Kunst sehr stark an ältere Vorbilder bis ins Alte und Mittlere Reich zurück orientierte. Man kopierte sogar Reliefs aus dieser Zeit, um sie in den eigenen Gräbern anbringen zu lassen. Doch schnell verfiel die Zentralmacht, es entstanden konkurrierende kleinere Fürstentümer, das ägyptische Reich löste sich langsam auf. Es fiel den Persern um 402 vor Christi Geburt und später Alexander dem Großen fast ohne Gegenwehr in die Hände.

In der Spätzeit begannen intensive Kontakte Ägyptens mit Griechenland, erste griechische Handelsplätze wurden im Deltagebiet angelegt (z.B. Naukratis). Viele griechische Söldner gelangten in dieser Zeit nach Ägypten, aber vor allem auch Händler und Handwerker. Der kulturelle Austausch brachte interessante Mischungen hervor und änderte das ägyptische Menschenbild. Andererseits übernahmen viele Griechen ägyptische Sitten und ließen ihre Toten mumifizieren.

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