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Kreide
Ende des Erdmittelalters


Man unterteilt die Kreide in zwei Abschnitte: Die Unter-Kreide, die zum größten Teil aus tonigen und sandigen Sedimenten besteht, und die mehr kalkig-mergelige Ober-Kreide.

Das nördliche Stadtgebiet Hildesheims ab etwa dem Hauptbahnhof liegt auf Schichten der Unter-Kreide. In Drispenstedt existierten im 19. und frühen 20. Jahrhundert einige Ziegeleien, die aus den Tonen Klinker und Dachziegel fertigten. In den Tongruben fand man Ammoniten, Belemniten oder Donnerkeile, Fische und Saurierreste, die im RPM gezeigt werden.

Bei den Ammoniten kamen besonders in der Kreide ungewöhnliche Gehäuseformen auf: Die Gehäuse rollen sich nicht immer ganz in einer Ebene dicht auf, sondern bilden hakenförmige, stabförmige und Uhrfeder-artige Gehäuse. Früher tat man diese Formen als unnormal ab. Heute weiß man, dass diese Ammoniten sehr erfolgreich ökologische Nischen besiedelten, z.B. Stillwasserbereiche.

Parapuzosia      

Während der Ober-Kreide wurden die Ammoniten besonders groß. Hier ist ein fast 1 Meter großes Exemplar von Parapuzosia aus dem Eisenerz von Broistedt-Lengede bei Braunschweig zu sehen. Andere Funde aus dem Münsterland lassen darauf schließen, dass solche Gehäuse bis zu 2,5 Meter groß werden konnten.

 

 

 

 


Platecarpus

 

Beeindruckend sind die Skelette von Sauriern und Fischen. Von den Mosasauriern werden hier oben ein Skelett von Platecarpus und rechts ein Schädel von Tylosaurus gezeigt. Mosasaurier heißen auch Maasechsen, nach dem ersten Fundort an dem Fluss Maas in Holland. Die ausgestellten Exemplare stammen aus gleich alten Sedimenten aus Kansas in den USA. Die Tiere konnten bis fünfzehn Meter lang werden. Ihre einzigen Konkurrenten in den Meeren waren etwa gleich lange Haie.


     

Tylosaurus
Xiphactinus

     

 

Mosasaurier fraßen wohl auch Fische wie Xiphactinus, von dem das RPM ein fast vollständiges Skelett und einen Unter- und Oberkiefer besitzt. Xiphactinus konnte eine Länge von fünf Metern erreichen.

 


Am Ende der Kreidezeit fand das vorerst letzte große Massenaussterben in der Erdgeschichte statt. Betroffen waren u.a. Ammoniten, Belemniten, Fischsaurier, Paddelechsen, Mosasaurier, ein Großteil der Dinosaurier und die Flugsaurier, die zum Schluss Tiere mit zwölf Metern Spannweite hervorbrachten. Lediglich Schildkröten, Warane und Krokodile überlebten das Unglück offenbar unbeschadet.

Eine Ursache war der Einschlag eines gewaltigen Meteoriten von mehreren Kilometer Durchmesser vor der Halbinsel Yucatan in Mexiko, der vor etwa 65 Millionen Jahren stattfand. Die Folgen waren gigantisch: Es wurden soviel Gesteinspartikel in die Atmosphäre geschleudert, dass sich die Sonneneinstrahlung verringerte und es deutlich kälter wurde. Ein weiterer Grund für den Niedergang zahlreicher Tiergruppen ist wohl vulkanische Aktivität, deren Spuren die Dekkan-Trapp-Basalte in Indien sind. Ganz ähnlich wie am Ende des Perm trugen auch diese Ausbrüche durch Eintragen von Asche in die Atmosphäre zur weltweiten Abkühlung bei. Insgesamt muss es mehrere gleichgerichtete Gründe gegeben haben, die zu diesem Aussterben führten.

Übrigens: Seinen Namen bekam dieser Zeitabschnitt nach der weißen Schreibkreide, die durch massenhafte Ablagerung von Kalkresten einzelliger Algen entstand. Bekannt sind diese Bildungen besonders von der Insel Rügen, der dänischen Insel Mön oder auch der englischen Kanalküste.

 

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